René Lacaille pendelt zwischen vielen Welten
– zwischen seiner Heimat La Réunion (vor der Küste Madagaskars) und Frankreich – zwischen Folklore, Jazz und Pop – und zwischen Akkordeon, Gitarre und Saxophonen.
Derart mit Geschichte und Klangmöglichkeiten ausgestattet, mit einem knarzigen Bariton intonierend, sind die Lieder Renés ein Erlebnis – seit über 55 Bühnenjahren.
Weil er auf La Réunion schon als Knirps mit seinem Vater von Fest zu Party, und von Hochzeit zu Geburtstag pilgerte, um für die Gäste aufzuspielen, lernte er früh zwei Dinge: Akkordeon spielen und trinken. Das erstere hat er perfektioniert, das andere Gott sei dank nicht. Als dann aus Frankreich Jazzplatten auf der Insel auftauchten, wurde er Fan von Wes Montgomery, lernte Gitarre spielen, gründete die Kultband «Caméléon» und wanderte schliesslich nach Frankreich aus. Erst in der neuen Wahlheimat, dank eines Konzertes seines Landsmannes Danyel Waro, entdeckte er seine alte Liebe zu Sega, Maloya und den anderen heimatlichen Musikstilen erneut.
Seither ist er ein Pendler zwischen den Musik-Welten, zwischen Swing und Insel-Tradition, zwischen Frankreich und La Réunion. Er spielte sich rund um den Globus, kein Musikstil blieb ihm fremd. Die Liste der Musiker, mit denen er zusammen spielte ist beeindruckend, z.B. Manu Dibango, Toumani Diabaté, Yuri Buenaventura, Valdir Santos, Debashish Bhattacharya oder Bob Brozman. Viele dieser Freunde haben bei der aktuellen Produktion mitgeholfen. Musik liegt im Blut, sagt man, und so ist es nicht erstaunlich, dass in der Hausband von René Lacaille nicht weniger als drei Familienmitglieder mitspielen. So leicht die Songs auch daherkommen, sie sind sehr dicht komponiert und zuweilen echt vertrackt für die Interpreten – aber das ist ja eben die hohe Kunst!
René Lacaille bietet mit dieser Produktion einen überzeugenden Überblick über seine Vielseitigkeit, seine Stilsicherheit und seine musikalische Weltoffenheit. Ein swingendes und überraschendes Meisterwerk für Akkordeon, Gäste und Spielfreude.