„Neue Klänge Klezmer!“
vom 9.-12.09.2010 im Goldbekhaus und vom 22.-24. Oktober im Bucerius Kunst Forum
Nach der begeisterten Resonanz auf die Premiere im vergangenen Jahr geht das Hamburger Klezmerfest in die zweite Runde. Vom 09.-12.09.2010 wird das Goldbekhaus zu einem Campus für traditionell jiddische Musik. Die musikalische Leiterin Stella Jürgensen und Festivalchef Ralf Böcker haben erneut internationale Künstler in die Hansestadt eingeladen, die in Workshops und Konzerten ihren phantasievollen Umgang mit dieser komplexen Tradition unter Beweis stellen und der ständig wachsenden Fangemeinde neue Impulse und Interpretationen nahebringen.
Was ist Klezmer? – Die traditionelle jiddische Musik der osteuropäischen Juden ist mehr als 400 Jahre alt, hat sich immer wieder verändert, indem sie zahlreiche Musikrichtungen integrierte, und ist sich dennoch treu geblieben. Geschaffen wurde sie von den ashkenazischen Juden Osteuropas, die auf der Flucht vor Pogromen und Verfolgung ihre Musik nahezu in alle Welt mitgenommen haben.
Im Rahmen der Hamburger Marc Chagall Ausstellung, dessen Partner der Verein zur Förderung des Israel-Museums in Deutschland ist, wird ein 2. Teil des Festivals im Bucerius Kunst Forum vom 22.-24.10.2010 stattfinden.
Als ‚Prélude‘ des Festivals feiert der 2009 fertig gestellte Film The Klezmatics: On Holy Ground des französischen Filmemachers ERIK GREENBERG ANJOU am 9. September im Goldbekhaus Deutschland- und Europapremiere. ANJOU begleitete für seinen Dokumentarfilm drei Jahre lang die Band THE KLEZMATICS auf ihrem Weg zur Grammyverleihung 2006. Der Leadsänger der Klezmatics LORIN SKLAMBERG wird am 10. September mit einem Solokonzert den ersten Teil der Konzertreihe im Goldbekhaus eröffnen.
Musiker der Hamburger Klezmer-Szene werden in neuer Formation erstmalig zu sehen und zu hören sein. Mark Kovnatsky tritt mit dem QUEEN ESTHER KLEZMER TRIO der Londoner Klarinettistin Emma Stiman zum ersten Mal am Samstag, 11. September um 20 Uhr in seiner Heimatstadt auf. Markenzeichen des Trios sind frei improvisierte Bearbeitungen traditioneller osteuropäischer Hochzeitsmusik, die auch synagogale Motive einbeziehen. Darüber hinaus mischt das Ensemble sein Repertoire mit Eigenkompositionen von Emma Stiman.
Die vierköpfige Band MA PIROSCHKA widmet als Hamburger Größe mit Acoustic Jiddish Pop ihr Konzert am Sonntag, 12. September um 20 Uhr dem Komponisten Damian Maria Rabe und der Lyrikerin Rajzel Zychlinski. Neben vielschichtigen Melodien hat die Band unkonventionelle Arrangements gefunden, die die Aktualität der Dichterin hervorheben. Mit Instrumenten wie Slide-Guitar, Country-, Jazz- und Blues-Rhythmen eröffnen sie einen völlig neuen Zugang zu jiddischer Musik. Klezmer-Zitate der Klarinette verweisen immer wieder auf die musikalische Tradition. Die neuen jiddischen Lieder werden erstmals von der Sängerin Stella Jürgensen interpretiert.
Neben weiteren deutschen Größen wie SADAWI sind auch Protagonisten der internationalen Klezmerszene eingeladen u.a. die amerikanische Band BRAVE OLD WORLD.
Ein reichhaltiges Workshopangebot bietet dem interessierten Publikum im Goldbekhaus die Möglichkeit zur individuellen Auseinandersetzung und Vertiefung mit Klezmer und der jüdischen Kultur. Neu ist in diesem Jahr ein Klezmer-Workshop für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren. Festival-Initiator und Projektleiter ist auch in diesem Jahr Ralf Böcker von der Agentur magenta-music, der schon in Göttingen ein Klezmerfestival ins Leben rief. Die künstlerische Leitung hat Stella Jürgensen übernommen, die traditioneller jiddischer Musik ein Forum schaffen möchte und bereits für den Jüdischen Salon in Hamburg erfolgreich Klezmerkonzerte veranstaltet.
Das 2. Internationale Hamburger Klezmerfest wird realisiert in Kooperation mit dem Landesmusikrat Hamburg, dem Jüdischen Salon, dem Bucerius Kunst Forum Hamburg und der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg. Der Vorverkauf für die Veranstaltungen hat bereits an den Veranstaltungsorten und allen anderen Hamburger Vorverkaufsstellen begonnen.
Nähere Informationen unter www.klezmerfest.de, www.buceriuskunstforum.de, www.goldbekhaus.de